Im Land wo die Zitronen blühen

Zitronenbaum am Gardasee

Die Zitruspflanze stammt aus dem Orient und es waren die Römer, welche die gelb leuchtende und angenehm duftende Frucht zur Verzierung ihrer Gärten, an den Gardasee brachten. Den ersten größeren Anbau wagten im 13. Jahrhundert die Franziskanermönche des Klosters San Francesco in Gargnano. Doch gelang es ihnen nicht, die empfindlichen Gewächse über den Winter zu bringen. Erst Ende des 18. Jahrhunderts, als Graf Bettoni-Cazzago in Bogliaco ein verschließbares Gewächshaus entwarf, konnte ein erfolgreicher Anbau beginnen.

Verkaufsstand in Gargnano am Gardasee

In kurzer Zeit entstanden Tausende dieser Gewächshäuser und der Gardasee wurde das nördlichste Zitronenanbaugebiet der Welt. In guten Zeiten wurden jährlich rund 6 Millionen Früchte geerntet, die bis nach Russland exportiert wurden und der Bevölkerung einen enormen Gewinn einbrachten. Doch mit der Einigung Italiens im Jahre 1861 und dem Fall von Grenzen und Zöllen konnte sich die Gardaseezitrone nicht gegen ihre Konkurrentin aus Sizilien behaupten. Das endgültige Aus des komerziellen Zitronenanbaus am Gardasee brachte der 'schwarze Winter' von 1928/29, in dem viele Pflanzen Opfer des Frosts wurden.

Zitronegewächshus am Porto di Tignale Gardasee

Nicht viele Zitronengewächshäuser sind bis heute erhalten geblieben. Und auch der klägliche Rest dient nur noch selten zum Anbau von Zitrusfrüchten. Einige Überreste wurden, wie zum Beispiel in der Ortschaft Gargnano, unter Denkmalschutz gestellt. Unweit des Porto di Tignale, des Hafens von Tignale hat man bereits 1985 die drei Terrassen des Gewächshauses Pra de la Fam sorgfältig restauriert. Mittlerweile beherbergen sie um die 100 Zitruspflanzen (Zitronen, Mandarinen und Bergamotten). Weitere Gewächshäuser findet man im Zentrum von Limone sul Garda und in der Scaligerburg von Torri del Benaco.

Das Zitronengewächshaus Pra de la Fam, gegenüber Tignales Hafen Porto di Tignale gelegen, kann besichtigt werden. Auf der Homepage des Fremdenverkehrsbüros findet man weitere Details (www.tignale.org). Über den Porto di Tignale, den Hafen und Badestrand Tignales informiert der Newsletter: Porto di Tignale – Der Hafen von Tignale.